Zu oft

Zu oft geschieht’s, wir fegen unaufhaltsam,
Ja blind und rücksichtslos durch Raum und Zeit.
Wir sprengen jedes Mauerwerk gewaltsam
In Eile, die wir halten für gescheit.

Zu oft geschah’s, die Chance war uns entgangen,
Mit ihr das Glücks- und Liebespotential,
Wir setzten fort ein sinnlos Unterfangen,
Da die Vernunft zu bremsen nicht befahl.

Jedoch beim Endspurt der geschwinden Reise,
Mit Blick zu leerem Herz und leerer Hand,
Durchdringt das Wort der längst verblich’nen Greise,
Das Aug in Fluten tränkend, zum Verstand.

Zu oft, mein Freund, wird’s leider noch geschehen,
Dass wir das Ohr versperr’n bei gutem Rat.
Denn viel zu spät erst scheint der Mensch zu sehen,
Und das zu schätzen, was er nicht mehr hat.

04.07.2009 (übersetzt a.d. Russischen; Original: Izzy Cartwell)


Erschienen in: „Herzhände
Engelsdorfer Verlag
ISBN-10: 3869016965
ISBN-13: 978-3869016962
Erhältlich z.B. bei: www.amazon.de