Warum?

Warum fließen zwei salzige Bäche
Meine zitternden Wangen hinab?
Warum fühl’ ich, als ob ich zerbreche,
So verloren, so hilflos und schlapp?

Warum glaub’ ich, ich wäre gestorben,
Als ich dachte, das Leben beginnt?
Warum bist Du, die ich so umworben,
Heute kühl wie der nächtliche Wind?

Warum, frag ich, zerberst ich im Weinen,
Schreie, bis meine Stimme versagt?
Warum zeigst Du noch nicht einmal einen
Kleinen Funken, dass es an Dir nagt?

Warum bin ich alleine gelassen,
Selbst wenn du meine Lippen berührst?
Warum kann ich nicht endlich erfassen
Die Beziehung, die Du mit mir führst?

Warum muss ich mich quälen und leiden,
Ist es für meine Liebe der Preis?
Warum bin ich denn der von uns beiden,
Den es schmerzt, wenn er etwas nicht weiß?

Warum bin ich aufs Neue am Schreiben?
Bin ich taub oder bist Du nur stumm?
Warum darf denn nicht alles so bleiben
Wie es gestern gewesen. Warum?

26.11.08


Erschienen in

Träume den Frühling
Engelsdorfer Verlag
ISBN-10: 3869019417
ISBN-13: 978-3869019413
Erhältlich z.B. bei: www.amazon.de