Meine Bücher und Werke haben viele Dinge gemein. Eines der wichtigsten Merkmale ist jedoch unverkennbar – die Reime. Du hast richtig gelesen: Ich schreibe Gedichte. Poesie. Lyrik. Dichtungen. Nenne es, wie du willst – meine Texte werden sich reimen. Immer.

Reimen liegt derzeit nicht im Trend, wenn wir von Büchern sprechen. Höchstens in der Musikindustrie wird noch vorwiegend gereimt. Warum schreibe ich also noch Gedichte? Nun, es ist nicht unbedingt immer das gut und gesund für uns, was die Mehrheit der Menschen konsumiert oder tut.

Warum also Reime? Es gibt viele Gründe für mich, wie beispielsweise:

✓ Die Texte lassen sich durch die Reime viel schneller einprägen.
✓ Dadurch trainiert man sein Gedächtnis ungemein.
✓ Auch un(ter)bewusst bleiben die Texte viel eher und besser im Kopf hängen, darunter ehemals unbekannte oder neue Wörter. Man kann, vor allem als Kind, womöglich nicht jedes Wort aus dem Kontext oder aus den Bildern erschließen. Im Leben erfolgen dann gewisse Aha-Ereignisse, bei denen das gespeicherte Wort mit seiner Bedeutung konfrontiert wird. Der Lerneffekt wird damit perfekt und langfristig.
✓ Gedichte sind ideal, um eine Sprache (schneller und besser) zu lernen – selbst die Muttersprache.
✓ Lyrische Texte helfen dabei, sich die Melodie der Sprache anzueignen sowie die Betonungen und Akzente richtig zu setzen.
✓ Reime fördern die Gehirnaktivität auch beim Zuhören, denn man weiß: da kommt gleich ein Reim auf das Wort X – was reimt sich denn darauf? Man nimmt etwas vorweg, denkt mit.
✓ Poesie ist in ihrer klassischen Form, wie ich sie ausübe, klar strukturiert (Versmaß/Metrum, Reim). Das vermittelt bewusst und unterbewusst eine Art Disziplin.

kreativMan könnte noch lange fortfahren. Für mich gibt es keine bessere Art, reichhaltige Texte für Kinder zu schreiben, denn nur Gedichte liefern das Rundum-sorglos-Paket für die sprachliche und geistige Entwicklung. Und meine Bücher zeigen, dass es dabei auch mit Spaß zugehen kann!

Treffender Reim und klares Metrum sind für mich besonders wichtig. Die Texte sollen fließend zu lesen sein und man soll möglichst nicht über das Metrum stolpern – nur so erzielt man die oben aufgeführten Ergebnisse. Beispiel:

Man muss es wirklich vermelden:
Wissen macht aus den Menschen Helden.

Holprig, holprig. Der Gedanke stimmt, aber es liest sich einfach nicht flüssig, obwohl es sich reimt. Die Betonungen sind nicht gleichmäßig (= das Versmaß/Metrum ist gestört). Dagegen:

Und man muss es laut vermelden:
Wissen macht aus Menschen Helden!

So heißt es beispielsweise in „Meme im Lumiland“. Das Metrum ist vorhanden, es liest sich klar und einfach. Man kann Akzente setzen, ohne die Melodie zu zerstören.

Kunst hat normalerweise keine wirklichen Regeln. Jeder Künstler schafft seine eigenen Regeln und Maßstäbe, an die er sich hält. Entgegen der (mir etwas befremdlichen) deutschen Tradition in Bezug auf Umlaut-Reime und Reime mit „eu“/“ei“ (und ähnliche Laute) lautet meine Devise: wir leben hier und heute und daher reime ich auch nur das zusammen, was sich hier und heute ähnlich oder gleich anhört. Typische Beispiele von Reimen, die ich zu vermeiden versuche:

Sie öffnete die Türe,
Dort standen viele Tiere.

Oder:

Ich hatte keinen Zweifel,
Dort stand ein kleiner Teufel.